Demenz Wie man mit herausforderndem Verhalten umgeht
Die Pflege von Angehörigen mit Demenz stellt pflegende Personen vor viele Herausforderungen, insbesondere wenn es um herausforderndes Verhalten geht. Wutausbrüche, Verwirrtheit, Aggressionen und andere Verhaltensweisen sind häufige Symptome, die bei Demenzkranken auftreten. Diese Verhaltensweisen können sowohl für den Betroffenen als auch für die pflegenden Angehörigen emotional belastend sein. Es ist jedoch möglich, mit diesen schwierigen Verhaltensweisen auf eine ruhige und effektive Weise umzugehen. In diesem Artikel möchten wir konkrete Strategien und Techniken vorstellen, die pflegende Angehörige dabei unterstützen können, herausforderndes Verhalten zu managen und eine positive Pflegeumgebung zu schaffen.
1. Verstehen des herausfordernden Verhaltens
Bevor wir uns mit konkreten Strategien zur Bewältigung von herausforderndem Verhalten befassen, ist es wichtig, die Ursachen für dieses Verhalten zu verstehen. Häufig sind die Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz eine Reaktion auf bestimmte innerliche oder äußere Reize, die mit ihren körperlichen, geistigen oder emotionalen Bedürfnissen zusammenhängen. Das Verständnis dieser Ursachen ist entscheidend, um angemessen darauf zu reagieren und die bestmögliche Pflege zu bieten.
Ursachen für herausforderndes Verhalten:
Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit:
Menschen mit Demenz haben oft Schwierigkeiten, ihre Umgebung zu erkennen und sich daran zu orientieren. Dies führt zu Verwirrung und Angst, da sie sich nicht sicher fühlen, wo sie sich befinden oder was sie tun müssen. Besonders in unbekannten Umgebungen oder bei Veränderungen in der Routine kann sich diese Unsicherheit verstärken. Die daraus resultierende Angst kann zu aggressivem oder defensivem Verhalten führen.Beispiel: Wenn jemand die vertraute Umgebung nicht mehr erkennt oder sich nicht sicher ist, was als Nächstes kommt, kann dies zu Panik oder Wutausbrüchen führen.
Schmerzen oder Unbehagen:
Körperliche Schmerzen sind eine der häufigsten Ursachen für aggressives oder irritierendes Verhalten bei Demenzkranken. Die betroffene Person kann nicht immer in der Lage sein, ihre Schmerzen klar auszudrücken, weshalb sie sich auf andere Weise bemerkbar macht, etwa durch Wutausbrüche, Schreien oder Abwehrhaltung. Auch Unbehagen wie Magenbeschwerden, Hunger oder Durst können das Verhalten negativ beeinflussen.Beispiel: Ein Demenzkranker, der unter Rückenschmerzen leidet, könnte aggressiv reagieren, weil er nicht in der Lage ist, den Schmerz zu kommunizieren.
Überforderung und Stress:
Zu viele Eindrücke, Veränderungen in der Umgebung oder eine hohe Anzahl von Aufgaben können Menschen mit Demenz überfordern. Wenn die Person sich geistig oder emotional überlastet fühlt, reagiert sie oft mit Unruhe, Angst oder Aggression. Ein hektischer Tagesablauf, der nicht ausreichend auf die Bedürfnisse der Person abgestimmt ist, kann ebenfalls zu stressbedingten Verhaltensauffälligkeiten führen.Beispiel: Ein voller Terminkalender oder zu viele Besucher auf einmal können den Demenzkranken verwirren und zu Reizbarkeit führen.
Kommunikationsprobleme:
Menschen mit Demenz haben oft Schwierigkeiten, sich verbal auszudrücken oder zu verstehen, was andere sagen. Frustration entsteht, wenn die betroffene Person das Gefühl hat, nicht verstanden zu werden oder ihre Bedürfnisse nicht mitteilen zu können. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit kann zu Verhaltensauffälligkeiten wie Wutausbrüchen oder Rückzug führen.Beispiel: Wenn die betroffene Person den Wunsch hat, etwas zu sagen, aber nicht die richtigen Worte findet, kann dies zu Frustration und unangemessenen Reaktionen führen.
Veränderungen in der Tagesstruktur:
Menschen mit Demenz neigen dazu, sich auf eine feste Tagesstruktur zu verlassen. Veränderungen in dieser Struktur, wie z. B. neue Pflegekräfte, ein veränderter Tagesablauf oder unregelmäßige Besuchszeiten, können Verwirrung und Unsicherheit hervorrufen. Diese Veränderung kann die Person in einen Zustand der Angst oder Frustration versetzen, was sich in herausforderndem Verhalten äußern kann.Beispiel: Wenn die Pflegeperson oder der tägliche Ablauf wechselt, könnte die Demenzperson mit Verwirrung reagieren oder unangemessenes Verhalten zeigen.
Übermäßige Stimulation oder Umwelteinflüsse:
Zu viel Lärm, helle Lichter oder eine chaotische Umgebung können die Sinne der betroffenen Person überlasten und Stress auslösen. Besonders bei fortgeschrittener Demenz ist das Nervensystem empfindlicher gegenüber äußeren Reizen. Eine zu stimulierende Umgebung kann daher zu Reizbarkeit oder Verhaltensauffälligkeiten führen.Beispiel: Ein Besuch in einem überfüllten Raum oder bei lautem Fernseher kann zu Unruhe oder aggressivem Verhalten führen.
Angst vor dem Verlust von Selbstständigkeit:
Wenn Menschen mit Demenz ihre Unabhängigkeit verlieren, sei es durch eine körperliche Einschränkung oder aufgrund des zunehmenden Verlusts ihrer kognitiven Fähigkeiten, kann dies zu Angst, Frustration und einem Gefühl der Hilflosigkeit führen. Diese emotionalen Reaktionen können sich in herausforderndem Verhalten äußern.Beispiel: Eine Person mit Demenz könnte sich gewehrt oder weinerlich zeigen, wenn sie nicht mehr in der Lage ist, Aufgaben selbst zu erledigen, die sie früher alleine bewältigen konnte.
2. Strategien für den Umgang mit Wutausbrüchen
Wutausbrüche sind bei Menschen mit Demenz keine Seltenheit. Sie können durch Frustration, Angst, Missverständnisse oder das Gefühl von Hilflosigkeit ausgelöst werden. Diese Verhaltensweisen sind häufig keine Absicht der betroffenen Person, sondern eine Reaktion auf ihre Krankheit und die damit verbundenen Einschränkungen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass diese Verhaltensweisen nichts mit Ihnen persönlich zu tun haben – es ist die Krankheit, die die Reaktionen der Person beeinflusst. Wenn Sie das Verhalten persönlich nehmen, können Sie die Situation nur weiter eskalieren und mehr emotionalen Stress verursachen.
Strategien für den Umgang mit Wutausbrüchen:
Ruhe bewahren:
Wenn die pflegebedürftige Person wütend wird, ist es entscheidend, selbst ruhig zu bleiben. Wut kann ansteckend sein, daher ist es umso wichtiger, die Kontrolle zu bewahren. Ihre gelassene Haltung hilft, die Situation zu deeskalieren. Ein ruhiger, empathischer Ansatz beruhigt die betroffene Person und verhindert, dass sich die Situation weiter aufheizt.Tipp: Atmen Sie tief durch und sprechen Sie in einem langsamen, beruhigenden Ton. Achten Sie darauf, Ihre Körpersprache ruhig und einladend zu halten.
Ablenken:
Wenn Wutausbrüche auftreten, kann es hilfreich sein, die Aufmerksamkeit der Person auf eine andere, angenehmere Aktivität zu lenken. Ablenkung ist eine einfache und oft effektive Methode, um die intensive Emotion der Person zu entschärfen. Ein Lieblingsspiel, beruhigende Musik oder ein ruhiges Gespräch über etwas Positives können helfen, den Fokus zu verändern und die Wut zu lindern.Tipp: Bieten Sie ein Lieblingslied oder eine vertraute Aktivität an, die Freude bereitet. Wenn die Person gerne malt, lassen Sie sie malen; wenn sie gern spazieren geht, bieten Sie einen kurzen Spaziergang an.
Klarheit und Einfachheit:
Verwenden Sie klare und einfache Sprache, um Missverständnisse zu vermeiden. Komplexe Anfragen oder Anweisungen können die Person überfordern und zu noch mehr Frustration führen. Achten Sie darauf, nicht mit der Person zu argumentieren oder ihre Emotionen infrage zu stellen, sondern bleiben Sie verständnisvoll.Tipp: Sprechen Sie in kurzen, einfachen Sätzen. Wenn möglich, vermeiden Sie es, Fragen zu stellen. Stattdessen können Sie einfache Handlungsaufforderungen geben, z. B. „Komm, lass uns zusammen den Tisch decken“ statt „Hast du Lust, den Tisch zu decken?“
Validation:
Validation bedeutet, die Gefühle der betroffenen Person anzuerkennen und zu akzeptieren, ohne sie zu kritisieren oder zu widerlegen. Diese Technik kann helfen, die emotionale Anspannung zu lösen, indem Sie zeigen, dass Sie die Emotionen der Person verstehen und respektieren.Tipp: Wenn eine Person z. B. traurig oder wütend ist, sagen Sie etwas wie: „Ich verstehe, dass du dich gerade sehr frustriert fühlst. Es ist völlig in Ordnung, so zu fühlen.“ Diese Anerkennung lässt die Person wissen, dass ihre Gefühle wahrgenommen werden, was oft beruhigend wirkt.
Wichtiger Hinweis:
Es ist entscheidend, dass pflegende Angehörige sich immer daran erinnern, dass die Person nichts für ihr Verhalten kann. Demenz ist eine Erkrankung, die das Gehirn beeinflusst und das Verhalten verändert. Indem Sie das Verhalten nicht persönlich nehmen und mit Mitgefühl und Geduld reagieren, können Sie die Situation beruhigen und die Pflege auf eine respektvolle Weise fortsetzen.
Der Umgang mit Wutausbrüchen bei Demenzkranken erfordert Geduld, Empathie und Verständnis. Indem pflegende Angehörige ruhig bleiben, Ablenkung bieten, klare und einfache Kommunikation verwenden und auf die Gefühle der betroffenen Person eingehen, können sie das Verhalten besser managen und Konflikte minimieren. Die Technik der Validation hilft, emotionale Spannungen abzubauen und die betroffene Person zu beruhigen.
3. Umgang mit Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit
Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit gehören zu den häufigsten Symptomen bei Demenz und können dazu führen, dass sich die pflegebedürftige Person in ihrer Umgebung verloren oder ängstlich fühlt. Für Menschen mit Demenz ist es oft schwierig, sich an Zeit, Ort und sogar an die eigene Identität zu erinnern. Dies kann zu Verunsicherung, Angst und Frustration führen, sowohl für die pflegebedürftige Person als auch für die pflegenden Angehörigen. Es gibt jedoch verschiedene Ansätze, um diese Verwirrtheit zu reduzieren und das Gefühl von Sicherheit zu fördern.
Strategien für den Umgang mit Verwirrtheit:
Routinen und Struktur Eine regelmäßige Tagesstruktur ist ein wichtiger Faktor, um Verwirrung zu minimieren und das Gefühl von Sicherheit zu fördern. Menschen mit Demenz fühlen sich sicherer, wenn sie wissen, was als Nächstes kommt. Eine vorhersehbare Struktur kann die Unsicherheit verringern und den Stress für beide Seiten reduzieren.
Beispiel: Wenn die pflegebedürftige Person jeden Morgen um 8 Uhr frühstückt und dann um 9 Uhr ihre Medikamente bekommt, schafft diese Routine eine klare Orientierung. Feste Zeiten für Mahlzeiten, Pflegeaktivitäten und Ruhezeiten helfen der Person, sich im Tagesablauf besser zurechtzufinden.
Wenn ein pflegender Angehöriger die Person morgens weckt, sollte dies immer zur gleichen Zeit geschehen, ebenso wie das Frühstück und das anschließende Badezimmergehen. Diese Wiederholung fördert eine Gewohnheit und hilft, Orientierungslosigkeit zu vermeiden.
Klare Orientierungshilfen Wenn die pflegebedürftige Person Schwierigkeiten hat, sich zu orientieren, können visuelle Orientierungshilfen sehr hilfreich sein. Solche Hilfsmittel bieten der Person Informationen über die Zeit und den Ort und erleichtern die Orientierung im Alltag.
Beispiel: Verwenden Sie große Uhren oder Kalender, die den Tag, Monat und die Jahreszeit anzeigen. Dies hilft der Person, sich in der Zeit zurechtzufinden. Eine große Wanduhr mit klaren Zahlen und deutlichen Zeigern zeigt der Person auf einfache Weise, wie spät es ist und wo im Tagesablauf sie sich befindet.
Wenn die Person sich fragt, „Wo bin ich?“, können Sie auf ein Foto der eigenen Wohnung oder ein Bild aus ihrer Vergangenheit zeigen, um eine vertraute Verbindung herzustellen. Es kann auch helfen, Zimmernamen an der Tür anzubringen, z. B. „Wohnzimmer“, „Badezimmer“ oder „Schlafzimmer“, um der Person zu helfen, sich besser zu orientieren.
Beruhigung durch vertraute Dinge Menschen mit Demenz haben oft das Bedürfnis nach Vertrautem, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Das Vorhandensein von persönlichen Gegenständen, die der Person etwas Vertrautes bieten, kann eine beruhigende Wirkung haben und dabei helfen, die Verwirrtheit zu lindern.
Beispiel: Wenn sich die pflegebedürftige Person unsicher oder ängstlich fühlt, kann es sehr hilfreich sein, vertraute Gegenstände wie Familienfotos, Lieblingskleidung oder andere persönliche Gegenstände in ihrer Nähe zu haben. Diese Dinge können eine Verbindung zur Vergangenheit und zu positiven Erinnerungen herstellen.
Wenn die pflegebedürftige Person in einem neuen Raum oder bei einer neuen Pflegeperson ist, können alte Fotoalben oder ein Kuscheltier helfen, ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Auch das Tragen von bekannter Kleidung oder das Platzieren von bekannten Möbelstücken in ihrem Raum kann dazu beitragen, dass sie sich weniger verloren fühlt.
Zusätzliche Tipps:
Weniger ist mehr: Versuchen Sie, die Anzahl an Reizen im Raum zu reduzieren. Zu viele visuelle oder auditive Reize, wie laute Fernseher oder viele Menschen, können zu weiterer Verwirrung führen. Halten Sie die Umgebung ruhig und angenehm.
Vermeiden Sie Korrektur: Wenn die pflegebedürftige Person in Bezug auf Zeit oder Ort verwirrt ist, korrigieren Sie sie nicht direkt. Dies kann zusätzliche Verwirrung oder Frustration verursachen. Versuchen Sie stattdessen, die Realität so zu validieren, wie sie in diesem Moment wahrgenommen wird. Validation hilft, die Gefühle der Person zu anerkennen, ohne sie zu verärgern.
Der Umgang mit Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit bei Demenz erfordert Geduld, Einfühlungsvermögen und eine gut strukturierte Pflege. Durch Routinen, klare Orientierungshilfen und das Bereitstellen von vertrauten Gegenständen können pflegende Angehörige helfen, das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu fördern. Mit diesen Maßnahmen können die pflegende Person und die betreute Person gemeinsam den Alltag besser bewältigen.
4. Umgang mit Aggressionen
Aggressionen sind leider häufige Verhaltensweisen bei Menschen mit Demenz, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden können, wie Frustration, Schmerzen, Überforderung oder Missverständnisse. Für pflegende Angehörige kann der Umgang mit aggressivem Verhalten besonders herausfordernd sein, da diese Reaktionen oft unerwartet und emotional belastend sind. Es ist jedoch wichtig, geduldig und einfühlsam zu bleiben, um die Situation zu deeskalieren und die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.
Strategien für den Umgang mit Aggressionen:
Vermeiden Sie Konfrontationen: Wenn die pflegebedürftige Person aggressiv wird, ist es wichtig, nicht in einen Streit oder eine Konfrontation zu geraten. Das Ziel sollte immer sein, die Situation zu deeskalieren und dem Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sich zu beruhigen. Ein offenes Gespräch oder ein schnelles Ablenken kann helfen, aber ein Argument kann die Aggression nur weiter verstärken.
Tipp: Versuchen Sie, ruhig und besonnen zu bleiben, auch wenn die andere Person aufgebracht ist. Vermeiden Sie es, sich zu verteidigen oder die Situation weiter zu eskalieren. Eine ruhige Stimme und eine sanfte Körpersprache können helfen, die Situation zu beruhigen.
Körperliche Sicherheit: Wenn Gewalt in der Situation aufkommt, verlassen Sie den Raum nicht, sondern stellen Sie sicher, dass Sie die Person sicher und ruhig in einem kontrollierten Bereich halten. Vermeiden Sie plötzliche Bewegungen oder laute Geräusche, die die Situation verschärfen könnten. Manchmal kann es helfen, sich physisch zurückzuziehen und der Person Raum zu geben, um sich zu beruhigen.
Anpassung des Umfelds: Eine laute oder chaotische Umgebung kann aggressive Reaktionen bei Menschen mit Demenz verstärken. Menschen mit Demenz sind häufig überempfindlich gegenüber Reizen aus ihrer Umgebung, wie zu lauten Geräuschen oder einer zu hektischen Atmosphäre. Das Umfeld zu beruhigen und zu vereinfachen, kann helfen, Stress und Verwirrung zu reduzieren.
Beispiel: Wenn die pflegebedürftige Person aufgebracht oder aggressiv wird, entfernen Sie unnötige Reize wie laute Musik, das Fernsehen oder mehrere Menschen im Raum. Schaffen Sie eine ruhige, angenehme Atmosphäre, in der sich die Person sicher und geborgen fühlen kann. Verwenden Sie auch dimmbares Licht oder beruhigende Farben, um den Raum zu harmonisieren.
Räumliche Distanz und Beruhigung: Wenn die aggressive Person Schwierigkeiten hat, sich zu beruhigen, kann es helfen, räumlich nicht zu flüchten, sondern sich in der Nähe aufzuhalten und eine ruhige und sichere Umgebung zu schaffen. Validation – das Anerkennen der Gefühle der Person – kann ebenfalls ein wirksames Mittel sein.
Beispiel: Wenn die pflegebedürftige Person aggressive Ausbrüche zeigt, könnte es helfen, mit ruhiger Stimme zu sagen: „Ich sehe, dass du sehr frustriert bist. Es ist in Ordnung, sich so zu fühlen. Lass uns gemeinsam eine Lösung finden.“ Diese Form der Validation kann helfen, die Person zu beruhigen und ihr das Gefühl zu geben, gehört zu werden.
5. Unterstützung durch professionelle Pflegekräfte
In besonders schwierigen Fällen kann es sinnvoll sein, professionelle Pflegekräfte oder Pflegedienste hinzuzuziehen. Diese Fachkräfte haben Erfahrung im Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Demenzkranken und können pflegende Angehörige dabei unterstützen, schwierige Situationen zu bewältigen und die Pflege zu optimieren.
Wann professionelle Hilfe nötig ist:
Wenn das aggressive Verhalten schwer kontrollierbar wird und keine kurzfristige Lösung gefunden werden kann.
Wenn pflegende Angehörige emotional oder körperlich überfordert sind und Unterstützung bei der Pflege benötigen.
Wenn eine spezialisierte Betreuung erforderlich ist, z. B. bei fortschreitender Demenz oder schwerem Alzheimer.
Zusammenfassung:
Der Umgang mit aggressivem Verhalten bei Demenzkranken erfordert Geduld, Verständnis und eine ruhige, einfühlsame Herangehensweise. Strategien wie das Vermeiden von Konfrontationen, die Sicherstellung der körperlichen Sicherheit und das Schaffen eines ruhigen Umfelds können helfen, die Situation zu deeskalieren und zu entspannen. Es ist wichtig zu erkennen, dass das aggressive Verhalten nicht die Person selbst betrifft, sondern eine Reaktion auf die Krankheit ist. Eine validierende Haltung und das Schaffen von Ruhe sind entscheidend, um das Vertrauen und das Wohlbefinden der pflegebedürftigen Person zu fördern.
In besonderen Fällen kann professionelle Hilfe durch Pflegekräfte oder Pflegedienste notwendig sein, um die Pflege langfristig und nachhaltig zu gestalten. Holen Sie sich Unterstützung, wenn Sie diese benötigen, und denken Sie daran, sich selbst nicht zu überlasten.
Hinweis: In naher Zukunft werden wir auch Leitlinien und Lesekurse zu diesem Thema anbieten, die pflegenden Angehörigen wertvolle Werkzeuge und Techniken an die Hand geben werden. Diese werden im Abo oder einzeln erhältlich sein, während wir auch kostenlose Artikel veröffentlichen, die zentrale Themen zur Pflege ansprechen.